Video-KIs & ethische Bedenken: Outputs immer fotorealistischer, auch bei Kindern

Künstliche Intelligenzen, mit denen User kurze Videos erzeugen können werden immer beliebter, da sie auch realistischere Szenen ausgeben, wie etwa die Darstellung von Menschen. Zu den bekannten Tools gehören Luma Labs, Runway oder Pika, die sich bei geringem Output zudem gut kostenfrei nutzen lassen. Hier gibt es nun einen kurzen Überblick.

Video-KIs mit immer realistischerem Output verfügbar

Im oberen 9-sekündigen Video wurde über die KI-Anwendung Luma Labs mit dem Modell “Dream Machine” ein Kind als Output ausgegeben, das schon sehr echt aussieht, auch hinsichtlich der seitens einer KI eher schwierig darzustellenden Augenbewegungen. Das Video wurde einmal mit der Extend-Funktion um wenige Sekunden erweitert. Bei Luma Labs ist dies mittlerweile bis knapp über eine Minute möglich. Der ursprüngliche Prompt lautete:

***zeige den alterungsprozess einer person vom kind bis zum erwachsenen***

Wie häufig bei Video-Anwendungen auf der Grundlage von künstlicher Intelligenz werden die Anweisungen nicht immer 1:1 umgesetzt, aber es kommen nicht selten trotzdem brauchbare Ergebnsse heraus.

luma
Beliebige Erweiterungen eines Video-Outputs mit Extend-Funktion

Der obere Screenshot zeigt einen Ausschnitt aller generierten Videos über Luma Labs im Rahmen einer Bibliothek und macht deutlich, dass sich ein Output mehrfach bearbeiten lässt, etwa bezüglich der Video-Erweiterung, um wenige Sekunden dranzuhängen. Beispiel erster Output bei 4 Sekunden und nach diversen Erweiterungen dann Output bei 1 Minute. Im unteren 13-sekündigen Video wird dann noch mal deutlich, wie sich die Länge nach und nach ergänzen lässt. In diesem Beispiel habe ich keinen weiteren Prompt gesetzt, sondern einfach nur Enter geklickt. Aber User können auch ganz spezifische Prompts verwenden, etwa “das Kind soll lachen” oder “das Kind bewegt sich nach rechts“. Da gäbe es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Solche Ergebnisse lassen sich bei Fertigstellung kostenlos als MP4 herunterladen und potenziell maximal etwa über Social Media verbreiten.

Top-Video-KIs als “Open Source”: Beschränkungen entfernen und alles wäre möglich? Danach sieht es aus!

Selbstverständlich stellt sich bei solchen Top-Tools stets die Frage, was die Konsequenzen solcher Anwendungen wären, falls diese komplett frei zugänglich, also Open Source für wirklich jeden Nutzer weltweit verfügbar sind. Die kontrovers diskutierte Bilder-KI Flux hatte schon mehrfach demonstriert, dass prinzipiell alles generiert werden kann, falls man die Schranken weglässt, also jeder Prompt 1:1 von der künstlichen Intelligenz als Bild dargestellt wird, ganz legal etwa lokal auf dem eigenen Rechner installiert. Die Darstellungen von bekannten Politkern wie Donald Trump mit Waffen und Drogen waren schon sehr beliebt.

Was mit Bildern funktioniert, wird früher oder später auch mit Videos klappen, von daher sollte man sich schon mal im Vorfeld darauf vorbereiten, dass immer mehr eher unangemessene Inhalte für das eigene Auge sichtbar werden. Dies lässt sich kaum aufhalten bzw. vollständig kontrollieren und schon gar nicht verbieten. Als Beispiel könnte auch die bei nicht wenigen Bildungsbeteiligten sehr beleibte Open-Source-Plattform Mastodon dienen, die als offener und eher sympathisch betrachteter Konkurrent zu X (ehemals Twitter) im Fokus steht, aber durch die unregulierten und offenen Instanzen auch Schattenseiten offenbart, etwa im unbemerkten Teilen von illegalen Fotografien von Kindern. Dies ist erst durch den offenen Quellcode der Plattform machbar. Es sollten stets beide Seiten betrachtet werden, also die Vor- und Nachteile, die solche neuen Technologien bieten.

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