Claude Artifacts: Ein Tool für die moderne Bildung

Ein Beitrag von Lasse Bremer und Maximilian Behrens

Claude Artifacts von Anthropic revolutioniert die Art und Weise, wie Lehrkräfte interaktive Lerninhalte erstellen können – und das Beste daran: Du brauchst keine Programmierkenntnisse! Aber was genau steckt dahinter? Wie funktioniert es in der Praxis? Welche Vorteile bringt es für deinen Unterricht? Und gibt es vielleicht auch Einschränkungen, die du beachten solltest? In diesem Beitrag nehmen wir Claude Artifacts unter die Lupe und zeigen dir, wie du es gewinnbringend im Bildungsbereich einsetzen kannst. Lass dich überraschen, wie einfach die Erstellung interaktiver Inhalte sein kann!

Die US-Firma Anthropic hat mit ihrem Chatbot Claude und der Einführung der Artifacts ein kostenloses Feature auf den Markt gebracht, das selbst Laien erlaubt, mit simplen Prompts Anwendungen wie einfache Programme, Simulationen oder Spiele direkt im Chat zu programmieren. Besonders für Lehrkräfte, Dozierende und Professor*innen bietet Claude spannende Möglichkeiten, um interaktive Inhalte für den Unterricht zu erstellen.

Claude Artifacts: Was ist das?

Claude Artifacts ist eine innovative Funktion, die es Nutzern ermöglicht, eigenständige Inhalte wie Code, Diagramme oder interaktive Lernspiele direkt neben dem Chat zu generieren und zu bearbeiten. Besonders interessant ist der Einsatz von Claude durch Lehrkräfte, da sie ohne Programmierkenntnisse interaktive Lernwerkzeuge für ihre Klassen und Kurse erstellen können.

So funktioniert es:

  1. Erstellen Sie einen Account für Claude 3.5 Sonnet.
  2. Aktivieren Sie die Artifacts-Funktion über die Einstellungen.
  3. Geben Sie einen einfachen Prompt ein.
  4. Klicken Sie auf “Generate” und warten Sie einen Moment.
  5. Ein neues Fenster öffnet sich, in dem der Softwarecode generiert wird.
  6. Klicken Sie auf “Preview”, um das Artifact anzuzeigen.

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Aktivierung der Claude-Artifacts im Profil

Selbst komplexe Anwendungen lassen sich mit simplen Textinputs erstellen. Lehrkräfte und Dozierende können so einfach und verständlich ihre Unterrichtsinhalte gestalten. Ein Beispiel wäre die Erstellung eines React-basierten Artifacts, das Lerninhalte für eine bestimmte Klassenstufe veranschaulicht. Mit Befehlen wie „Verbessere das Benutzererlebnis“ oder „Passe die Benutzeroberfläche an“ lässt sich die Anwendung schrittweise verfeinern.

Warum Claude Artifacts nutzen?

  • Wiederverwendbarkeit: Erstellen Sie einmal ein Artifact und nutzen Sie es immer wieder.
  • Anpassbarkeit: Passen Sie Inhalte leicht an verschiedene Lerngruppen an.
  • Interaktivität: Fördern Sie das aktive Lernen durch interaktive Elemente.
  • Gamification: Spielerisches Aufbereiten von Lehrmaterialien um Interesse bei den Schüler*innen zu wecken
  • Zugänglichkeit: Nur die Lehrkraft benötigt einen Claude-Account; die Schüler*innen können die Artifact ohne eigenen Account ausführen.

Remixing: Artifacts weiterentwickeln

Mit der Remix-Funktion können Sie bestehende Artifacts anpassen und weiterentwickeln. Klicken Sie auf den Remix-Button, um eine Kopie eines Artifacts zu erstellen, das Sie dann nach Bedarf verändern können. Anschließend lässt sich das neue Artifact wieder teilen, um die Zusammenarbeit zu fördern.

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Remixing-Funktion von bestehenden Artifacts

Ein einfaches Beispiel:

Ein interaktives Lernspiel, das Schüler*innen auf spielerische Weise die Deklinationen näherbringt. Wörter in verschiedenen Deklinationsformen fallen vom oberen Bildschirmrand herab. Die Aufgabe der Lernenden ist es, diese Wörter mit den Pfeiltasten in die richtigen Kategorien einzusortieren, bevor sie den unteren Rand erreichen. Wenn Sie dieses Lernwerkzeug in Ihrem Unterricht einsetzen möchten, können Sie es über folgenden Link personalisieren:

https://claude.site/artifacts/ce11a1bd-2be0-47e3-93d3-db5ce09d6a2e

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Promptgestaltung für das Remixing von Artifacts

Sie können das Artifact mit einem einfachen Prompt an Ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Geben Sie zum Beispiel die zu übenden Wörter, Deklinationsformen oder das gewünschte Schwierigkeitsniveau an. Claude wird Ihre Vorgaben interpretieren und das Spiel entsprechend gestalten. Nach der Anpassung können Sie Ihr individualisiertes “Deklinationen-Invaders”-Artifact veröffentlichen und mit Ihren Schüler*innen teilen.

Artifacts veröffentlichen und teilen

Sobald Sie ein Artifact erstellt haben, können Sie es über die “Publish”-Funktion veröffentlichen. Dieses erhält eine eigene URL-Adresse. Um den Zugriff für Ihre Schüler*innen zu vereinfachen, können Sie diese URL mit Tools wie MEQR in einen QR-Code umwandeln. Die Schüler*innen scannen den Code einfach mit ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop und gelangen direkt zu ihrer interaktiven Lernumgebung. Egal welches Endgerät sie nutzen, die Artifacts sind immer ausführbar.

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Veröffentlichen und Teilen der Artifacts

Einschränkungen von Claude Artifacts

Trotz der vielen Vorteile gibt es einige Einschränkungen, die Lehrkräfte beachten sollten:

  • Artifacts sind derzeit nur über die Claude-Webschnittstelle und nicht über die API verfügbar.
  • Die Größe eines Artifacts ist auf maximal 30 MB und 4.000 Tokens (ca. 3.000 Wörter) begrenzt.
  • Claude hat bis dato keinen Internetzugang, und die Wissensbasis reicht nur bis April 2024.
  • Externe Bibliotheken sind nicht direkt hostbar.
  • Für nicht zahlende Nutzer*innen ist die Anzahl der Artifact-Generierungen je nach aktueller Auslastung limitiert.

   

Fazit

Claude Artifacts ist ein einzigartiges Tool, das auch in der kostenlosen Version gute Ergebnisse liefert. Einige Einschränkungen, wie Claudes fehlendes Wissen über seine eigenen Limitierungen, können zu Frustration führen, wenn der Code im Preview nicht sofort korrekt angezeigt wird. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der iterativen Arbeit und im Remixing von bereits bestehenden Artifacts. Insbesondere für nicht-premium Nutzer*innen bietet diese Funktion viele Vorteile. Es empfiehlt sich, den Markt um Claude weiterhin zu beobachten und sich daran zu erfreuen, welche Funktionalitäten über Artifacts bald für jede Lehrkraft durch natürliche Sprache erreichbar werden.

 

Weiterführende Links zu Artifacts für die Bildung:

https://claude.site/artifacts/b1d98baa-97c7-44d3-85f9-c4a31d82d4ad.

https://claude.site/artifacts/2a2b3468-be92-444c-a097-52f0bb343b25

https://claude.site/artifacts/9b320da6-c742-450a-b356-3886e1b950a0

https://claude.site/artifacts/579be01c-534c-4944-a717-66f0666863be

https://claude.site/artifacts/54a9142b-7d7e-4123-8e3d-67c83345ac38

https://claude.site/artifacts/8d00b8e7-283c-410d-a957-9166a11b4508

 

Autorenprofil:

Max

Maximilian Behrens fördert Gründungswillige durch KI-Tools und unterstützt im Projekt AI2E innovative Unternehmungen. Er führt KI-Readiness-Assessments für KMUs im KI-Anwendungszentrum durch, um KI erfolgreich zu integrieren. Max ist als KI-Entwickler für LLM-Benchmarking und KI-gestützten Journalismus tätig. Im Bildungsprojekt “Deepfake Detectives” vermittelt er Schulklassen Medienkompetenz. Als Gastautor trug er zum Buch “KI – Text und Geltung” bei, das im Februar 2024 veröffentlicht wurde.

https://www.linkedin.com/in/maximilian-behrens-9b591027a/

 

Lasse

Lasse Bremer ist Mitarbeiter im Zukunfstlabor Generative KI. Seit 2021 beschäftigt er sich mit den Anwendungsgebieten, der generativen KI als Betatester von GPT-3.

Neben seinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel arbeitet er als freiberuflicher Berater und Entwickler im Bereich der generativen KI und gibt Workshops zur Weiterbildung von Mitarbeitern.

https://www.linkedin.com/in/lasse-bremer/

 

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